Internationale Jugendarbeit
Die internationale Jugendarbeit ist ein Theorie- und Praxisfeld der außerschulischen Jugendbildung. Sie bietet Räume zur Begegnung und zum Austausch von jungen Menschen und Fachkräften mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und aus verschiedenen Nationen. Angesichts aktueller Herausforderungen einer globalisierten Welt mit ihren multikulturellen und multinationalen Gesellschaften kommt der internationalen Jugendarbeit eine immer stärkere Bedeutung zu. Gefördert wird die Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung von Jugendlichen im Hinblick auf Selbstvertrauen, soziale und interkulturelle Kompetenz sowie Offenheit für neue Erfahrungen und Begegnungen.
Internationale Jugendarbeit hat einen unmittelbaren Bezug zu den Werten und Leitsätzen des Jugendwerks. Der Jugendaustausch fördert bei Kindern und Jugendlichen
- Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und füllt diese Werte mit Leben,
- (europäischen) Bürgersinn und bürgerschaftliches Engagement,
- demokratisches und soziales Denken in einem geeinten Europa,
- das Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft,
- die Persönlichkeitsentwicklung,
- interkulturelle und sprachliche Kompetenzen,
- die soziale und berufliche Eingliederung
Tipps und Hilfen zum digitalen & hybriden Austausch
Neue Arbeitshilfen der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit IJAB e.V.
- Internationale Jugendbegegnungen in Pandemiezeiten: Eine Orientierungshilfe
- Virtuelle internationale Jugendbegegnungen organisieren
- Meet – join – connect! Digitale Tools für die Praxis Internationaler Jugendarbeit
- Sprachanimation bei Online-Begegnungen
Von Christin Lübbert (AWO Bundesverband) erstellte Toolbox und Förderkompass:
- Toolbox “Jugendaustausch international & digital“
- Förderkompass für internationale Jugendbegegnungen und Fachkräfteaustausche – Auf den Homepages der Förderer findet ihr auch viele weitere Tipps, pädagogische Materialien und Beratungsangebote!, z.B. eine Checkliste zur Planung einer digitalen & hybriden internationalen Begegnung (ConAct)
Deutsch-Französischer Jugendaustausch im Jugendwerk
Das Projekt „Willkommen in der Kinderwildnis“ des Bezirksjugendwerks der AWO Hannover war eines dieser Projekte. Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Serbien fanden sich im Sommer 2014 in Nienburg/Weser zusammen, um gemeinsam eine Kinderwildnis zu bauen, einen Ort, an dem Kinder mitten in der Stadt die Natur spielerisch erleben können. Darüber hinaus diskutierten sie in umweltpädagogischen Workshops Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit. Spiele zum interkulturellen Austausch regten sie außerdem dazu an, ein Verständnis für Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entwickeln. Mit der Arbeit an der Kinderwildnis lernten sie ganz konkret, sprachliche Grenzen zu überwinden und für ein gemeinsames Vorhaben zu kooperieren. Das Projekt wurde vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützt.
Für die finanzielle Förderung von internationalen Jugend- und Fachkräftebegegnungen gibt es verschiedene Förderprogramme, die von den Jugendwerken und ihren Untergliederungen bei der Geschäftsstelle des Bundesjugendwerks beantragt werden können. Informationen zu den einzelnen Förderprogrammen finden sich in den Unterpunkten.
Das Bundesjugendwerk als Zentralstelle
Je nachdem, mit welchen Ländern ein Austausch organisiert wird, greifen die entsprechenden Förderprogramme. Das Bundesjugendwerk dient als Zentralstelle für Austausch mit folgenden Ländern: Israel (ConAct/KJP), Tschechien (TANDEM/KJP), Russland (DRJA/KJP), China (Sonderprogramm KJP), Griechenland (Sonderprogramm KJP) und verschiedene Länder (KJP). Als Zentralstelle ist das Bundesjugendwerk Ansprechpartnerin zur Beratung, Qualifizierung und Förderung von internationalen Jugend- und Fachkräfteaustauschen, die von Jugendwerken organisiert werden. Für den Austausch mit Frankreich (DFJW) und Polen (DPJW) ist der AWO Bundesverband die Zentralstelle. Zusätzlich bestehen weitere Fördermöglichkeiten aus Mitteln der Europäischen Kommission sowie je nach Bundesland aus Landesmitteln, für die das Bundesjugendwerk keine Zentralstelle ist.
Richtlinien und Fristen
Bei der Beantragung von Fördermittel sind Richtlinien und Fristen zu beachten, die je nach Förderprogramm variieren können und unter den jeweiligen Förderprogrammen zu finden sind.
Nicht geförderte Maßnahmen
Maßnahmen, die einen reinen touristischen oder Freizeit- und Erholungscharakter ohne Begegnungen mit ausländischen Jugendlichen oder Fachkräften haben, werden nicht gefördert.
Prinzip der Gegenseitigkeit
Übergreifend gilt für alle Programme das Prinzip der Gegenseitigkeit. Damit ist gemeint, dass Austausche aus Hin- und Rückbegegnungen bestehen sollen, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland stattfinden. Außerdem bedeutet das, dass Austauschprogramme – ob in Deutschland oder im Ausland – jeweils zusammen mit einer festen Partnergruppe stattfinden müssen. Das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch unter den Teilnehmer/-innen soll durch die Begegnung ermöglicht werden. Dabei ist insbesondere auf die Auswahl geeigneter Methoden zu achten.
Förderungen aus Mitteln der Europäischen Kommission / Erasmus+
Wer Förderungen über Erasmus+ erhalten möchte, informiert sich am besten auf der Website von Erasmus+ Nationale Agentur JUGEND für Europa: https://www.jugend-in-aktion.de/. Unter „Kontakt“ findet man eine Übersicht über alle Ansprechpartner:innen.
Hier eine Power Point Präsentation einer der Ansprechpartner:innen, Mireille Gras, die beim Vernetzungstreffen von Jugendwerk und AWO zu Internationaler Jugendarbeit 2018 einen Vortrag über die Arbeit der Agentur JUGEND IN AKTION gehalten hat.
Ansprechpartnerinnen
Anträge für einen Austausch mit Israel, Russland, Tschechien, China, Griechenland oder verschiedenen Ländern bitte an Meike Rausch senden oder anrufen unter 030-2592728-53 .
Anträge an das Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW) und das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) bitte an den AWO Bundesverband richten. Ansprechpartnerin ist Christin Lübbert.
Gefördert werden außerschulische Begegnungs- und Austauschprogramme von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe in Deutschland und im Ausland. Es können bilaterale, trilaterale und multilaterale Begegnungen bezuschusst werden. Ausgeschlossen sind bi- und trilaterale Begegnungen mit den Ländern China, Frankreich, Griechenland, Israel, Polen, Russland, Tschechien, da für diese Länder andere Förderprogramme zur Verfügung stehen. Informationen zu Jugend- und Fachkräftebegegnungen befinden sich im folgenden Merkblatt:
Antragsfrist: 1. Oktober des Vorjahres
Nachanträge können unterjährig gestellt und ggf. aus Restmitteln bezuschusst werden.
Gefördert werden außerschulische Begegnungs- und Austauschprogramme von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe in Deutschland und in Israel. Es können bilaterale und trilaterale Begegnungen mit Israel bezuschusst werden. Begegnungsprogramme müssen eine Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte beinhalten. Informationen zu Jugend- und Fachkräftebegegnungen befinden sich im folgenden Merkblatt:
Antragsfrist: 1. September des Vorjahres
Nachantragsfrist: 1. Juni für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres
Gefördert werden außerschulische Begegnungs- und Austauschprogramme von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe in Deutschland und in Tschechien. Es können bilaterale und trilaterale Begegnungen bezuschusst werden. Informationen zu Jugend- und Fachkräftebegegnungen befinden sich im folgenden Merkblatt:
Antragsfrist: 1. September des Vorjahres
Nachantragsfrist: 1. Juni für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres
Gefördert werden außerschulische Begegnungs- und Austauschprogramme von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe in Deutschland und in der Volksrepublik China. Es können bilaterale und trilaterale Begegnungen mit der Volksrepublik China bezuschusst werden. Informationen zu Jugend- und Fachkräftebegegnungen befinden sich im folgenden Merkblatt:
Antragsfrist: 1. Oktober des Vorjahres
Nachantragsfrist: 1. Juni für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres
Seit dem 1. April 2021 existiert das Deutsch-Griechische Jugendwerk.
Die Förderung der „Kleinaktivitäten“ nach 1.3.3 der Förderrichtlinien, auch für digitale Maßnahmen, kann formlos mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einem Kosten- und Finanzierungsplan ohne Antragsfristen laufend beantragt werden. Für größere digitale Jugendaustauschprojekte besteht 2021 die Möglichkeit die Förderung im Rahmen einer Fehlbedarfsfinanzierung auf der Basis eines Kosten- und Finanzierungsplans zu den beiden Antragsfristen zu beantragen. Gefördert werden außerschulische Begegnungs- und Austauschprogramme von Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe in Deutschland und in Griechenland. Es können bilaterale und trilaterale Begegnungen bezuschusst werden.
Informationen zu Jugend- und Fachkräftebegegnungen befinden sich im folgenden Merkblatt:
Antragsfrist: 1. Oktober des Vorjahres
Nachantragsfrist: 1. Juni für die zweite Jahreshälfte des laufenden Jahres
Bilanzberichte und gemeinsamer Flyer zur Internationalen Jugendarbeit von AWO Bundesverband und Bundesjugendwerk der AWO
Vernetzungstreffen 2020
Programm:
- TOP 1 Virtueller internationaler Jugendaustausch – Fragen, Probleme und erste Andockpunkte
- TOP 2 Wie kann ein virtueller Jugendaustausch gelingen?
- TOP 3 Aktuelle Förderaufrufe zum virtuellen Jugendaustausch
- TOP 4 Wie können wir virtuellen Jugendaustausch für alle zugänglich gestalten?
Virtueller Jugendaustausch
Das Vernetzungstreffen fand am 28. Juli digital über Zoom statt. Das Programm war darauf ausgerichtet, einen ersten Zugang zum Thema zu erhalten sowie Herausforderungen und Gelingensbedingungen für internationale virtuelle Austausche zu identifizieren. Dies schließt auch die Frage nach der Zugänglichkeit digitaler Projekte mit ein. Zudem werden wir einen Überblick über aktuelle Projektaufrufe spezifisch zur Förderung virtueller Jugendbegegnungen geben.
Die Entwicklung digitaler Formate der Zusammenarbeit, des Lernens und des Dialoges wird aufgrund der Corona-Krise schneller voranschreiten. In der akuten Krise können virtuelle Austausche eine interessante vorübergehende Lösung für die Durchführung internationaler Projekte sein. Wenn die Pandemie weiter anhält oder wellenförmig verläuft, ist der virtuelle Austausch auch mittel- und langfristig eine flexible Alternative. Jedoch braucht es an den internationalen Kontext angepasste digitale Formate. Denn eine Jugendbegegnung lässt sich nicht 1:1 in den virtuellen Raum übertragen. Der virtuelle Austausch soll zudem kein Ersatz sein, sondern eine Chance, internationalen Austausch auch in diesen schwierigen Zeiten fortzusetzen. Sicherlich interessant sind auch hybride Formate, in denen virtuelle und physische Begegnungen miteinander kombiniert und neue Formen des Dialogs und der Gemeinschaft gefunden werden.
Vernetzungstreffen 2019
Programm:
- TOP 1 Vielfalt und Vorurteile im internationalen Austausch
- TOP 2 Das Europäische Solidaritätskorps – Ihr Einstieg in mehr Engagement für Europa
- TOP 3 Vorstellung von Projekten mit anschließender Diskussion
- TOP 4 Zeit zum Austausch von Erfahrungen, best practice und neuen Ideen
- TOP 5 Erasmus+ Upgrade – Antragstellung ganz konkret!
Inhaltlich im Vordergrund steht diesmal das Thema Vielfalt und vorurteilsbewusste Bildung. Darüber hinaus haben wir ein Erasmus+ Upgrade und das Europäische Solidaritätskorps (ESK) im Programm. Und natürlich darf der Erfahrungsaustausch nicht fehlen: Es werden neue Best practice-Projekte vorgestellt und Fragen der Qualität und Sichtbarkeit unserer internationalen Begegnungen und Freiwilligendienste diskutiert.
Vernetzungstreffen 2018
Nach dem erfolgreichen ersten Vernetzungstreffen zur Internationalen Jugendarbeit in der AWO und im Jugendwerk der AWO kommen wir mit einer weiteren Auflage des Treffens dem Wunsch der Teilnehmenden nach, dieses Veranstaltungsformat zu verstetigen. Ziel des zweitägigen Treffens ist die fachliche Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit in der AWO und im Jugendwerk der AWO und der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden, um voneinander zu lernen und sich zu vernetzen. Inhaltlich stehen diesmal die Themen globales Lernen, Zugangschancen zu internationalen Begegnung und die Qualifizierung der Betreuer*innen im Vordergrund. Aber auch die Förderfragen kommen nicht zur kurz! Das Treffen richtet sich gleichermaßen an Neueinsteiger*innen und erfahrene Projektträger von internationalen Jugendbegegnungen aus der AWO und dem Jugendwerk der AWO.
Vernetzungstreffen 2017
Die AWO und das Jugendwerk der AWO wollen das bestehende Angebot an internationalen Kinder- und Jugendbegegnungen ausweiten, damit allen jungen Menschen und insbeson-dere jenen, die bisher keinen oder wenig Zugang zu internationaler Mobilität hatten, die Teilhabe an Angeboten der internationalen Jugendarbeit ermöglicht wird. Bekräftigt wurde dies durch einen Beschluss der AWO Bundeskonferenz 2016 in Wolfsburg zur Stärkung der Internationalen Jugendarbeit. Mit diesem Ziel vor Augen dient das zweitägige Treffen der fachlichen Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit in der AWO und im Jugendwerk der AWO und dem Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmer*innen, um voneinander zu lernen und sich zu vernetzen. Es richtet sich gleichermaßen an Neueinsteiger*innen und erfahrene Projektträger von internationalen Jugendbegegnungen aus der AWO und dem Jugendwerk der AWO.