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Internationaler Kindertag – Ein Grund zu feiern?

Unsere Forderungen für die Ausgestaltung der Kindergrundsicherung

Die Kindergrundsicherung ist auf dem Weg und die Kinderrechte sollen auch ins Grundgesetz geschrieben werden. Können wir uns jetzt also zurücklehnen? Nein!

Wir müssen diese Prozesse weiter kritisch begleiten. Die Ampelkoalition ist zwar mit der Kindergrundsicherung auf dem richtigen Weg, aber es gibt genügend falsche Abzweigungen, die manche Politiker*innen gerne benutzen würden, um die gute Intention zu unterlaufen.

Deshalb fordern wir:

  • Die Kindergrundsicherung muss unbürokratisch und automatisiert gezahlt werden.
  • Alle Kinder müssen die Kindergrundsicherung erhalten.
  • Die Kindergrundsicherung darf nicht auf Sozialleistungen der Sorgeberechtigten angerechnet werden.
  • Die Kindergrundsicherung muss existenzsichernd sein und den tatsächlichen Bedarf abdecken.
  • Wir stehen gemeinsam mit den anderen Kinder- und Jugendverbänden als Expert*innen zur Verfügung und fordern Mitspracherecht an der Ausgestaltung der Kindergrundsicherung.

 

Wir kämpfen weiter für alle Kinder und Jugendliche!

Ausführlicher findet ihr unsere Position untenstehend im Beschluss von unserer 25. Bundesjugendwerkskonferenz: Kindergrundsicherung jetzt – aber richtig!

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Verbandsbericht 2021

Verbandsbericht 2021 bestellbar im Shop

Ab sofort könnt ihr den Verbandsbericht 2021 in unserem Shop bestellen.

Trotz aller Herausforderungen und Schwierigkeiten ist es uns gelungen, ein ereignisreiches, spannendes und erfolgreiches Jahr abzuschließen.

Die Diversität der Themen und Aktivitäten in den Jugendwerken im letzten Jahr könnte nicht größer sein: Von der Begleitung der Bundestagswahl über digitale Begegnungen, Bildungsprojekte bis hin zu zahlreichen Ferienfreizeiten hielt 2021 alles für uns bereit.

All diese Projekte sind jetzt nachzulesen in unserem Verbandsbericht 2021.

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Gemeinsame Erklärung

Breites Bündnis kritisiert Sondervermögen für Aufrüstung der Bundeswehr

Das Forum Demokratische Linke 21 e.V., Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Institut Solidarische Moderne, Attac Deutschland, das Bundesjugendwerk der AWO, Naturfreundejugend Deutschlands, Hashomer Hatzair Deutschland e.V., European Alternatives Berlin, Klaus Barthel, Bundesvorsitzender Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerfragen (AfA), Friedhelm Hilgers, Mitglied im Bundesvorstand AG60plus verurteilen Putins Angriffskrieg auf das Schärfste.

Die russische Regierung muss sofort alle Angriffe stoppen, sich vollständig aus der Ukraine zurückzuziehen und die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine achten. Unsere größte Sorge gilt derzeit den Menschen in der Ukraine. Gerade jetzt bekennen wir uns, mehr denn je, zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Deshalb haben wir am vergangenen Sonntag in Berlin gemeinsam mit Hundertausenden Anderen für den Frieden demonstriert. Den Aufruf der am Bündnis beteiligten Organisationen und Gewerkschaften für ein Europa der Abrüstung, der Entspannung und der Verständigung teilen wir ganz ausdrücklich. Wir lehnen das von Bundeskanzler Scholz am Sonntag vorgeschlagene Sondervermögen für Aufrüstung in Höhe von 100 Milliarden Euro und dauerhafte Rüstungsausgaben von über zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ab. Das ist ein beispielloser Paradigmenwechsel, dem wir uns vehement entgegenstellen. Stattdessen sollte darüber diskutiert werden, wie wir den Menschen in der Ukraine schnellstmöglich helfen können.

Für eine gut ausgestattete Bundeswehr braucht es weder Sondervermögen noch weitere Milliarden. Die Bundeswehr ist nicht von einer Unterfinanzierung geplagt, sondern von strukturellen Problemen beim Management und der Beschaffung von Materialien.

Die Bundeswehr muss reformiert, nicht aufgerüstet werden. Darüber hinaus sollten jegliche Ausgaben für die Bundeswehr über den Weg des Verteidigungshaushalts gehen, inklusive eines Parlamentsvorbehalts, nicht über einen Sonderfonds – und erst recht nicht über einen im Grundgesetz verankerten Sonderstatus für militärische Aufrüstung.

Was die Ankündigung eines Sonderfonds auch klar macht: Statt hektisch angekündigter Grundgesetzänderungen, sollte die Schuldenbremse abgeschafft werden. Sie ist nicht zeitgemäß und führt zu immer absurderen Finanzposten-Konstruktionen. Es darf zudem keine militärische Aufrüstung auf Kosten von sozialen Leistungen geben. Wir stehen vor großen Herausforderungen, deren Bewältigung all unsere Kraft braucht. Unser Gesundheitssystem steht weiterhin unter immenser Belastung und muss auskömmlich finanziert werden. Eine Reform der Renten- und Sozialleistungen benötigt viel Geld. Die Umgestaltung unserer Wirtschaft bringt enorme Kosten mit sich. Das Überleben der Menschheit hängt davon ab, ob es uns gemeinsam gelingt, die Klimakrise und die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu bekämpfen. Für die Lösung dieser Menschheitsaufgaben müssen wir alle unsere Kraft aufwenden. Wir können es uns nicht leisten, die dafür dringend benötigten Ressourcen für Kriegsgerät auszugeben. Dies muss unsere gemeinsame Verantwortung sein, das sind wir nachfolgenden Generationen schuldig.

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Veranstaltungsreihe für die Arbeit vor Ort

Wie geht Jugendwerk?

Mit der Veranstaltungsreihe “Wie geht Jugendwerk?” sollen Gliederungen des Jugendwerks bei ihrer Arbeit vor Ort unterstützt werden. Dafür gab es bereits fünf Workshops, die grundlegende Themen in der Jugendwerksarbeit behandelt haben.

Neben den Fragen “Wie finde ich Ehrenamtliche?” “Wie werbe ich fürs Jugendwerk?” und “Wie halte ich Ehrenamtliche?” wurden auch Themen rund um Finanzen, Vereinsrecht und die Zusammenarbeit mit der AWO besprochen. Bei allen Workshops gab es sachkundige Referent*innen und auch der Austausch zwischen den Teilnehmenden stand im Fokus. So wurden Best Practice Beispiele und Tipps für die Arbeit vor Ort ausgetauscht.

Alles in allem war es bisher eine sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe mit vielen Teilnehmenden, sowohl aus Haupt-, als auch Ehrenamt, die auch zu einer besseren Vernetzung zwischen den Gliederungen beigetragen hat. Auf Grund dieses Erfolgs planen wir momentan eine Fortführung der Reihe. So wird beispielsweise im März ein Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit angeboten.  

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Koalitionsverhandlungen

Stellungnahme des Bundesjugendwerks

Die Koalitionsverhandlungen laufen an und die aktuell wahrscheinlichste Koalition ist eine Ampel.

Wir als Bundesjugendwerk der AWO erwarten von der zukünftigen Regierung sich vor allem für die Interessen der Jugend einzusetzen. Das bedeutet für uns eine sozial, gerechte Klimapolitik gestalten und die sich immer weiter verschärfende wirtschaftliche Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.

Ein aus unserer Sicht passendes Mittel, um die Armut von Kindern und Jugendlichen abzuschaffen, ist eine Kindergrundsicherung. Dadurch wird das Problem der Armut zwar nicht vollumfänglich angegriffen, aber schützt die Schwächsten der Gesellschaft effektiv davor. So könnten auch die sozialen Folgen der hoher Wahrscheinlichkeit anstehende Erhöhung des CO2-Preises begegnet werden.

Gemeinsam werden wir diesen politischen Prozess weiter kritisch begleiten und uns als Lobbyisten für Kinder und Jugendliche einsetzen.

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Wahlprüfsteine Kampagne

Wahlprüfsteine der demokratischen Parteien

Das Bundesjugendwerk der AWO e. V.. setzt sich seit jeher für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Eines der größten Probleme von jungen Menschen in Deutschland ist Armut. Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland wächst laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in Armut auf oder ist mindestens einmal von Armut bedroht. Aus unserer Sicht ist dieses Problem eines der drängendsten unserer Zeit. Denn Armut in der Kindheit hat Folgen für das gesamte Leben eines Menschen.

Daher haben wir uns dazu entschlossen, anlässlich der Bundestagswahl, den demokratischen Parteien, welche im Bundestag bisher vertreten sind, Fragen zum Thema Kinderarmut aus unterschiedlichen Perspektiven zu stellen. Ihre Antworten findet ihr sortiert nach Themen auf dieser Seite.

Kinderarmut stärken – Armut abschaffen!

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Schutzbedürftige Afghan*innen aufnehmen!

Stellungnahme des Deutschen Bundesjugendrings

In Anbetracht der aktuellen Situation in Afghanistan möchten wir auf diese wichtige Stellungnahme des Deutschen Bundesjugendrings zum Thema hinweisen:

Schutzbedürftige Afghan*innen aufnehmen!

Durch den Machtwechsel in Afghanistan sind auch junge Menschen gefährdet. Die Bundesregierung muss umgehend handeln und unbürokratisch helfen. Die negative Einordnung der Aufnahme von Flüchtenden im Jahr 2015 weisen wir entschieden zurück.

In Afghanistan haben die islamistischen Taliban die Kontrolle über das Land zurückerobert. Wir sind äußerst besorgt über die Lage vor Ort. In der jetzigen Situation in Afghanistan sind zahlreiche gesellschaftliche Gruppen zu vulnerablen Personen geworden, die es unbedingt zu schützen gilt. Allen Menschen, die vor Ort großer Gefahr durch die Machtübernahme der Taliban ausgesetzt sind, muss umgehend die Ausreise ermöglicht werden.

Auch für Kinder, Jugendliche, gerade Mädchen und junge Frauen, ist der Machtwechsel eine gefährliche Situation. Zentrale Rechte aus der UN-Kinderrechtskonvention sind akut gefährdet: Der Schutz vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, das Recht auf Bildung und freie Entfaltung. Der Schutz vor Diskriminierung oder Bestrafung wegen der Tätigkeiten, der Meinungsäußerungen oder der Weltanschauung der Eltern. Zudem sind Trennungen junger Menschen von der Familie zu befürchten.

Wir unterstützen die die Forderungen der Bundesländer und Kommunen an Bundesinnenminister Horst Seehofer nach einem Bundesaufnahmeprogramm für schutzbedürftige Afghan*innen. Darüber hinaus appellieren wir eindringlich an das Bundesinnenministerium, die Hilfsbemühungen und Angebote in Deutschland wahrzunehmen und keine zusätzlichen Hürden aufzubauen. Bundesregierung, Länder und Kommunen müssen unbürokratisch und schnell die Aufnahme organisieren.

Inmitten der dramatischen, lebensbedrohlichen Situation in Afghanistan sprechen politisch Verantwortliche in Deutschland davon, dass „2015 sich nicht wiederholen“ dürfe. Damit wird die verstärkte Aufnahme von Flüchtenden in Deutschland im Jahr 2015 als negativer Bezugspunkt eingeordnet. Durch diese Darstellung werden die humanitäre Hilfe, das gemeinschaftlich Erreichte und der Beitrag der Zivilgesellschaft diskreditiert.

Unser stellvertretender Vorsitzender Marius Schlageter sagt: „Als nationaler Akteur der jungen Zivilgesellschaft weisen wir diese Darstellung entschieden zurück. Gerade die Verbände und zivilgesellschaftlichen Strukturen haben einen großen Beitrag zur Aufnahme und Integration von jungen flüchtenden Menschen geleistet. Neben der Hilfe für Menschen in Not konnte mit der Einbindung in die ehrenamtlichen Strukturen der Austausch zwischen jungen Menschen gestärkt und Verständnis füreinander aufgebaut werden.“

Eine europäische Absprache im Handeln ist angesichts der Lage eine zusätzliche Unterstützung. Marius Schlageter betont: „Es ist nicht hinnehmbar, dass sich nationale Regierungen mit dem Verweis auf Europa aus der Verantwortung ziehen und sich mit Absagen zur Aufnahme von Menschen aus Afghanistan hervortun.“

Stellungnahme: Deutscher Bundesjugendring, 19.08.2021, https://www.dbjr.de/artikel/schutzbeduerftige-afghaninnen-aufnehmen

Bildrechte: CC 2.0 Michael Foley: Farewell to Kabul. www.flickr.com/photos/michaelfoleyphotography

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Gemeinsame Pressemitteilung von 14 Organisationen (JugendFürsKlima)

Ab heute leben wir auf Pump – Kinder und Jugendliche machen die Bundestagswahl zur Klimawahl

Am 29. Juli ist der diesjährige Earth-Overshoot-Day. Die Menschheit hat heute die ökologischen Ressourcen verbraucht, die die Erde im Laufe eines Jahres regenerieren kann. Die Berechnungen der Organisation Global Footprint Network mithilfe des Ökologischen Fußabdrucks zeigen, dass der aktuelle Ressourcenverbrauch die Kapazitäten unserer Erde übersteigt. Wir produzieren beispielsweise mehr CO2 als Ozeane und Wälder aufnehmen können und holzen mehr Wälder ab als wieder aufgeforstet werden. Um diesen Lebensstil weiterzuführen, bräuchten wir mehr als eine Erde.

Gemeinsam für das 1,5-Grad Ziel

In diesem Jahrzehnt entscheidet sich, ob die im Pariser Klimaabkommen angestrebte 1,5-Grad-Grenze noch eingehalten und damit die Klimakatastrophe abgewendet werden kann. Mit dem Zusammenschluss unserer Organisationen und Verbänden vertreten wir die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wir stehen entschieden für das Einhalten der 1,5-Grad-Grenze und rufen alle Menschen dazu auf, sich dem Kampf gegen die Klimakrise und für eine lebenswerte Zukunft anzuschließen.

Der Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt

Wir müssen jetzt handeln. Für Deutschland ist die diesjährige Bundestagswahl der entscheidende Moment. Die nächste Bundesregierung muss einen Systemwandel einleiten. Deshalb fordern wir alle Wähler*innen dazu auf, im September für Klimagerechtigkeit, also eine menschenrechtskonforme Klimapolitik, zu stimmen. Wir werden eine Wahlentscheidung für sozial-gerechten Klima- und Naturschutz treffen.

Wir mischen uns für das Klima ein

Wir rufen alle jungen Menschen, insbesondere die, die leider noch nicht wählen dürfen, dazu auf, mit Wahlberechtigten über Klimaschutz ins Gespräch zu kommen und sie aufzufordern, für unsere Zukunft zu wählen.

Wir, die hier kooperierenden Jugendorganisationen, vertreten in unserem Zusammenschluss über 4 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Wir sind vielfältig in unserem Zusammenschluss und uns eint ein Ziel: Die gerechte Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze!

Unterstützende Organisationen:

Amnesty International Deutschland Jugend

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej)

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Bundesjugendwerk der AWO e. V.

Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG)

freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Fridays for Future Deutschland (FFF)

Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV)

Jugendnetzwerk Lambda

Katholische Landjugendbewegung (KLJB)

NAJU (Naturschutzjugend im NABU)

Slow Food Youth Deutschland

SV-Bildungswerk

youpaN

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Verantwortungsvolle Verbands- und Vereinsführung im Jugendwerk

Jugendwerk-Governance-Kodex

Die verantwortungsvolle Leitung von Vereinen und Verbänden und damit einhergehend die transparente und bewusste Verwendung von öffentlichen Mitteln hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2018 hat die Bundeskonferenz des Jugendwerks der AWO e.V. deshalb beschlossen, dass das Jugendwerk sich eine Compliance-Richtlinie geben solle. Nach einem gemeinsamen Erarbeitungsprozess konnten wir in diesem Jahr dann als erster Jugendverband in Deutschland bei unserer digitalen Bundeskonferenz im März 2021 den Jugendwerk-Governance-Kodex verabschieden: unsere eigene verbindliche Richtlinie für verantwortungsvolle Verbands- und Vereinsführung!

Am Anfang stand die Frage, wie möglichst transparente Regeln zu Verantwortung und Kontrolle innerhalb der Vereins- bzw. Verbandsführung und zur sicheren Mittelverwendung aussehen können. Um diese Fragen zu beantworten, haben wir mit dem ganzen Verband im Ehren- und Hauptamt in den letzten Jahren viele produktive Diskussionen geführt und eng mit unserem Mutterverband – der Arbeiterwohlfahrt – zusammengearbeitet. Das Puzzle als Bild auf dem Kodex steht stellvertretend für die verschiedenen Praxen und Gegebenheiten in den unterschiedlichen Jugendwerken, die schlussendlich in der Erarbeitung der Richtlinie zusammengeführt werden konnten.

Das Puzzle symbolisiert für uns aber auch die verschiedenen Teile des Kodexes, die zusammengesetzt zur Sicherstellung einer verantwortungsvollen Vereins- und Verbandsführung und Mittelverwendung beitragen. Das sind unter anderem:

  • Vereinbarungen zur guten Zusammenarbeit von ehrenamtlichen Vorständen und hauptamtlich Beschäftigten,
  • Regelungen zu Aufsicht und Prüfung der Entscheidungen von Leitungspersonen in den Jugendwerken,
  • Verpflichtungen zu umfassender Transparenz,
  • Bestimmungen zu Anstellungen, Vergütungen und Auftragsvergaben in den Jugendwerken mit dem Ziel der Vermeidung von Interessenkonflikten,
  • die Betonung der Rolle der Revision als wichtiges Kontrollgremium.

Diese Inhalte des Kodexes werden vielerorts im Jugendwerk bereits auf vielfältige Weise gelebt und wir freuen uns darauf, den Kodex im weiteren Prozess noch weiter mit Leben zu füllen! Der Jugendwerk-Governance-Kodex steht inzwischen in gedruckter und digitaler Form kostenfrei zur Verfügung. Außerdem werden noch dieses Jahr die Übersetzungen in Leichte und in einfache Sprache fertiggestellt werden, damit alle Hürden beim Verständnis abgebaut werden können.

In dieser Richtlinie steckt viel gemeinsame Arbeit im Jugendwerk der AWO. Der Bundesjugendwerksvorstand dankt allen, die an der Erstellung mitgewirkt haben!

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Wir unterstützen den offenen Brief von korientation e.V.

#StopAntiAsianRacism

Das Bundesjugendwerk der AWO e.V. unterstützt den offenen Brief von korientation e.V. und bildet ihn deshalb hier ab:

Gegen anti-asiatischen Rassismus und gesellschaftliches Schweigen! Für interkommunale Solidarität und dekoloniales Gedenken!

For Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Suncha Kim, Soon Chung Park, Xiaojie Tan and Yong Ae Yue

Berlin, 16.04.2021

Heute vor genau einem Monat wurden am 16. März 2021 sechs asiatische Migrantinnen aus China und Korea sowie zwei weiße Klient*innen in drei asiatischen Massagesalons in Atlanta (Georgia) durch einen jungen weißen christlichen Fundamentalisten ermordet. Aktive aus asiatisch-diasporischen Communities veranstalteten am 23. März 2021 eine Gedenkfeier für die Opfer der rassistischen und sexistischen Attacken an der Friedensstatue gegen sexualisierte Gewalt an Frauen in Berlin. Außerdem fand am 28. März 2021 eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor gegenüber der U.S.-Botschaft statt.

Wir sind diverse Menschen mit unterschiedlichen Geschichten aus verschiedenen asiatisch-deutschen Communities wie aus anderen asiatischen Diasporen. Wir solidarisieren uns aus einer transnationalen Perspektive mit den asiatisch-amerikanischen Communities. Mit unserem politischen Handeln wollen wir einen Beitrag leisten, anti-asiatischen Rassismus sichtbarer zu machen und unsere Perspektiven dagegen setzen. Dies kann nur im Zusammenhang mit der Bekämpfung von anderen Formen von Rassismus sowie Sexismus und Klassismus erfolgen! 

Mit Bestürzung müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die gesellschaftspolitische Bedeutung dieses anti-asiatischen Massenmords weder in den USA und noch weniger in Deutschland tatsächlich anerkannt wird. Politisch wurde das Massaker an unschuldigen und unbewaffneten Opfern bisher nicht als terroristischer Anschlag gewertet und strafrechtlich auch nicht als „racial hate crime“ verfolgt. Dabei steht außer Frage, dass die Mordtat geplant war und mit menschenverachtender Brutalität auf asiatische Frauen in asiatisch-diasporischen Räumen zielt. Angesichts der Tragweite dieses Ereignisses sind wir enttäuscht und wütend, aber nicht überrascht, dass ein Großteil der deutschen Medien nur spärlich über dieses Ereignis berichtet und unzureichend über historische wie gesellschaftliche Hintergründe informiert. Auch die deutsche Politik und Gesellschaft hat diese Morde nicht zur Kenntnis genommen. Damit setzt sich eine Tradition fort, in der anti-asiatischer Rassismus in der Gesellschaft systematisch unterschätzt, meist institutionell negiert und immer noch zu oft unsichtbar gemacht wird.

Wir weigern uns, als Sündenbock für die Corona-Pandemie instrumentalisiert zu werden. Mehr als 3.750 Angriffe gegen Asian Americans wurden seit Anfang 2020 in den USA verzeichnet. Auch in Deutschland sind verbale und körperliche Angriffe auf asiatisch wahrgenommene Menschen sprunghaft angestiegen. Dass erst jetzt mit der statistischen Erhebung zu anti-asiatischem Rassismus begonnen wird, ist bezeichnend. Dabei ist anti-asiatischer Rassismus auch in Deutschland kein neues Phänomen. Spätestens mit der deutschen Kolonialisierung chinesischer und pazifischer Gebiete im 19. Jahrhundert etablierte sich in Deutschland ein systemischer anti-asiatischer Rassismus.

Die rassistischen Pogrome 1991 in Hoyerswerda und 1992 in Rostock-Lichtenhagen, sowie die Ermordung etwa von Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân 1980 in Hamburg, Phan Văn Toản 1997 in Fredersdorf, Duy-Doan Pham 2011 in Neuss und die Vergewaltigung sowie der Mord von Yangjie Li 2016 in Dessau verweisen auf historische Zusammenhänge. Unser Engagement gegen anti-asiatischen Rassismus ist grundlegend mit anti-rassistischen Kämpfen und historischen Erfahrungen von anderen Communities of Color verbunden. Dazu gehört beispielsweise die Auseinandersetzung mit dem NSU-Terror, dem Anschlag von Hanau oder unser Support für die Black Lives Matter-Bewegung. 

Ein Jahr nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau gibt es immer noch keine bundespolitische Gesamtstrategie gegen Rassismus. Weiterhin bleibt unklar, wie die vom Kabinettausschuss gegen Rechtsextremismus und Rassismus vorgelegten Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Auch die Blockade des Demokratiefördergesetzes durch die CDU bringt einmal mehr zum Ausdruck, dass dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus keine Priorität eingeräumt und das Engagement von zivilgesellschaftlichen Organisationen nicht gewürdigt wird. 

Unsere Forderungen:

1. Wir fordern die deutsche Regierung auf, anti-asiatischen Rassismus und asiatische sowie asiatisch-diasporische Menschen als vulnerable und schutzwürdige Gruppe im „Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus“ anzuerkennen. 

Dazu ist Deutschland auf politischer und rechtlicher Ebene aufgefordert transparente Datenerhebungen durchzuführen, welche auf eine systematische Erhebung von struktureller und institutioneller Marginalisierung, Ausgrenzung und Ausbeutung von asiatisch-diasporischen Personen als rassifizierte, ethnisierte und kulturalisierte Personengruppe in Deutschland abzielt.

 

2. Wir fordern die Berücksichtigung asiatischer/asiatisch-deutscher Perspektiven ininstitutionellen Dekolonialisierungsprozessen sowie eine multi-perspektivische Erinnerungspolitik.

Im Rahmen der Initiativen zur Dekolonialisierung ist es unerlässlich die institutionellen, kultur- und bildungspolitischen Ausgrenzungs- und Denkmuster kritisch aufzuarbeiten und eine multi-perspektivische Erinnerungspolitik zu etablieren. Neben Gebieten in Afrika waren auch Teile Asiens und der Pazifik Ziel deutscher Kolonialexpansionen. Ein postkoloniales Deutschland ist nur möglich, wenn dabei die politischen Ansprüche an einer inklusiven, diskriminierungsfreien und demokratischen Gesellschaft gewahrt werden. Daher ist die gleichgestellte Einbeziehung von interessierten Community-Organisationen, postmigrantischen Wissenschaftler*innen und Kulturarbeiter*innen eine Selbstverständlichkeit. Wir unterstützen auch die Forderungen zur vorbehaltlosen Aufklärung von kolonialen Kulturraub und ihre unverzügliche Rückgabe. Ebenso sprechen wir uns für Reparationen an alle ehemaligen Kolonien Deutschlands aus, obwohl koloniale Verbrechen nicht im eigentlichen Sinne wiedergutgemacht werden können.

3. Wir fordern die Verankerung von antirassistischen Lernansätzen im Bildungssystem von der Kindertagesstätte bis hin zur Hochschule.

Um die Nachhaltigkeit struktureller Änderungen sicherzustellen und Rassismus zu bekämpfen ist die Überarbeitung der Curricula in Bildungsinstitutionen unabdingbar. Hierzu gehört die kritische Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte und ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart, migrantisches Wissen über Einwanderungsgeschichten sowie die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von rassistischen Diskriminierungen. 

4. Wir brauchen institutionelle Strukturen, die die gesellschaftliche Vielfalt thematisch und personell repräsentieren können – dies gilt insbesondere für den Medienbereich. 

Gerade Journalismusschulen, Film- und Kunsthochschulen, Medienhäuser, Förderinstitutionen und Redaktionen sind von besonderer Relevanz, denn ihre Arbeit kann diskriminierende Ressentiments (re-)produzieren oder einen sinnvollen Beitrag zum diskriminierungsärmeren Zusammenleben leisten.

Wir wollen nicht mit unserer Trauer und unserem Widerstand allein sein. Wir danken, dass viele solidarische Menschen aus verschiedenen Communities of Color und auch Weiße aus der Dominanzgesellschaft uns bei unserem Protest unterstützen. Wir wollen nicht nur reagieren, sondern verstärkt proaktiv handeln und uns in einen solidarischen Austausch mit anderen postmigrantischen Selbstorganisationen begeben. Wir rufen alle Interessierten auf, sich gegen anti-asiatischen Rassismus zu positionieren. Es liegt uns am Herzen, gemeinsam, gleichberechtigt und gleichermaßen allen global miteinander verflochtenen Formen von Rassismus, Sexismus, neokolonialer Ausbeutung und Unterdrückung zu widersprechen. Aus naheliegenden Gründen konzentrieren wir uns in einem ersten Schritt, die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland zum Tanzen zu bringen.

Solidarische Organisationen, Institutionen und Gruppen, aber auch Einzelpersonen können diesen Offenen Brief auch nach der Veröffentlichung als Mitunterzeichnende unterstützen!

Permalink: www.korientation.de/atlanta-offener-brief

Kontakt-Email: 

Hashtag: #StopAntiAsianRacism

Initiativgruppe (FLINTA alphabetisch)

Sara Djahim (korientation e.V.), Jee-Un Kim (korientation e.V.), Victoria Kure-Wu (ichbinkeinvirus.org), Thị Minh Huyền Nguyễn (ichbinkeinvirus.org), Thủy-Tiên Nguyễn (korientation e.V.), Tú Qùynh-nhu Nguyễn, Cuso Ehrich (Diaspor.Asia), Dieu Hao Do (BAFNET), Kien Nghi Ha.