Kinder- und Jugendverbandsarbeit absichern!

Stellungnahme des Bundesjugendwerks zur Corona-Pandemie

Als wertegebundener Kinder- und Jugendverband sehen wir es als eine Selbstverständlichkeit an, die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu unterstützen. In der Folge haben wir uns entschlossen, Veranstaltungen und Maßnahmen abzusagen und für ein verantwortungsvolles Handeln einzutreten.

 

Die Kinder- und Jugendverbandsarbeit ist ein wichtiges gesellschaftliches Standbein. Ein relevanter Bestandteil der Kinder- und Jugendverbandsarbeit ist die Organisation und Durchführung von Ferienfreizeiten. Ein Grundsatz ist hierbei die Mitgestaltung und Mitbestimmung junger Menschen. Ferienfreizeiten von Kinder- und Jugendverbänden eröffnen so Partizipations- und Gestaltungsräume. Außerdem unterstützen Ferienfreizeiten Familien, welche auf Ferienbetreuung angewiesen sind. Durch die Corona-Krise ist dieser wichtige Arbeitsbereich gefährdet. Die Kinder- und Jugendverbandsarbeit im Gesamten steht in der Gefahr, in eine finanzielle Schieflage zu geraten.

 

Angesichts der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus sehen sich Jugendwerke dazu Gezwungen, Ferienmaßnahmen abzusagen. Entstehende Kosten durch Stornierungen sowie fehlende Einnahmen aus dem Freizeitenbereich können sich als existenzbedrohend erweisen und eine zerstörerische Wirkung entfalten. Bei einigen Gliederungen des Jugendwerks trägt der Bereich der Ferienfreizeiten dazu bei, das ohnehin sehr fragile finanzielle Gerüst der Kinder- und Jugendverbände aufrecht zu erhalten. Hiervon hängen auch die Refinanzierung hauptamtlichen Personals und anderer Maßnahmen der Kinder- und Jugendverbandsarbeit ab.

 

Im schlimmsten Fall werden betroffene Jugendwerke nicht nur gezwungen, den Ferienbereich einzustellen, sondern können in die Überschuldung und damit zur Auflösung der Verbandsstrukturen getrieben werden. Kinder- und Jugendverbände könnten somit nicht mehr ihrem selbst auferlegten gesellschaftlichen Auftrag, Familien zu unterstützen und jungen Menschen sinnvolle Feriengestaltung anzubieten, nachkommen. Eine Vielzahl von Verbandsaktionen, Bildungsmöglichkeiten und weiteren außerschulischen Maßnahmen könnten nicht weiter angeboten werden. Dieser Fall darf nicht eintreten!

Um den Fortbestand der Kinder- und Jugendarbeit des Jugendwerks der AWO zu sichern, schließen wir uns den Forderungen des Deutschen Bundesjugendrings an und fordern von Bund, Ländern und Kommunen umfassende Hilfsmaßnahmen!

 

Dazu gehören vor allem:

  • Die Garantie zur Übernahme von Stornierungskosten von Unterkünften, Bus- und weiteren beteiligten Unternehmen.
  • Die Zusicherung der Übernahme aller anfallenden Kosten (insbesondere Stornierungs- und Personalkosten) bei behördlicher Schließung von Einrichtungen (Jugendbildungsstätten, Kindererholungszentren, Jugendherbergen, weiteren Gemeinschaftsunterkünften, Jugendfreizeiteinrichtungen) und behördlichen Absagen von Veranstaltungen (z.B. Lehrgänge und Ferienfreizeiten)
  • Schaffung einer gesetzlichen Regelung, die die Ausstellung von Gutscheinen anstatt einer Rückzahlung der Stornokosten von Teilnehmenden-Beiträgen ermöglicht
  • Die Sicherung der Liquidität von freien Trägern der Jugendarbeit durch die kurzfristige Bereitstellung eines Rettungsschirms z.B. durch zinsfreie Kredite, Überbrückungszahlungen etc.
  • Die Zusicherung, dass Bemessungsgrundlagen (z.B. Teilnahmetage) für künftige Förderung die Sondersituation berücksichtigen.
  • Einfache, schnelle und unkomplizierte Formen der Kommunikation, Förderbeantragung und -bewilligung.

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