Stellungnahme: Corona verschärft gesellschaftliche Ungerechtigkeiten

Das Bundesjugendwerk fordert politische Antworten!

In seiner Stellungnahme fordert das Bundesjugendwerk der AWO, den durch die Corona-Pandemie verstärkten gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten aktiv entgegenzutreten!

[Auszug aus der Stellungnahme]

Während der Corona-Hochphase in Deutschland und dem damit verbundenen Lockdown wurden verschiedene bereits bestehende gesellschaftliche und ökonomische Ungleichheiten sichtbarer. Vor allem wurden damit verbundene Ungerechtigkeiten für die Betroffenen noch spürbarer. Im Jugendwerk der AWO vertreten wir unsere zentralen Werte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz und Emanzipation nach innen und nach außen. Einige dieser Prinzipien sehen wir während der Krise und den Lockerungen verletzt. Wir fordern schnelle politische Veränderungen!

[…]

Das Jugendwerk der AWO sieht hier einen dringenden Veränderungsbedarf. Deshalb steht in unseren Leitsätzen: „Wir setzen unsere Ziele Emanzipation und Solidarität gegen Ökonomisierung und Vereinzelung.“ In der Corona-Krise wurde Solidarität gefordert und gelebt. Menschen waren füreinander da und blieben zum Schutz der anderen zu Hause, auch im Jugendwerk.

Wir fordern aber ebenso ökonomische Solidarität: Unternehmen, die durch Corona große Gewinne gemacht haben, sollten erhöhte Abgaben zahlen, mit denen Unterstützungsprogramme für Kleinstbetriebe und andere gesellschaftliche Bereiche wie die Kinder- und Jugendarbeit finanziert werden können. Es dürfen keine Boni gezahlt oder Dividende ausgeschüttet werden, wenn krisenbedingt irgendeine Art staatlicher Unterstützung in Anspruch genommen wurde. Die heutigen Gewinne von Unternehmen und vermögenden Einzelpersonen dürfen nicht über Steuerzahler*innen von morgen finanziert werden. Die Kosten der Krise müssen auch von Kapitaleigentümer*innen und nicht primär von Arbeitnehmer*innen getragen werden.

Langfristig gesehen zeigt die Krise, dass das kapitalistische Wirtschaftssystem eben nicht krisenfest ist. Unternehmen kommen nicht ohne staatliche Hilfe aus und durch kapitalistische Logik werden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten verschärft. Die Arbeit des Jugendwerks hingegen „[…] basiert auf den Grundsätzen des Demokratischen Sozialismus. Darunter verstehen wir, dass Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt werden sollen, an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens aktiv mitzuwirken und ihre Interessen und Rechte wahrzunehmen“ (Grundsatzprogramm des Jugendwerks der AWO).

In der Krise und darüber hinaus setzen wir uns vor allem für Kinder und Jugendliche in Armut ein, um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten aufzufangen und auszugleichen.

Wir fordern,

  • eine Kindergrundsicherung,
  • ökonomische Solidarität,
  • eine Demokratisierung der Wirtschaft,
  • dass unsere wichtige Arbeit als Jugendverband finanziell sicher getragen wird – jetzt und in der Zukunft,
  • dass zukünftig der Fokus unserer Arbeit auf finanziell schlechter
  • gestellte Kinder und Jugendliche überflüssig wird, weil Kinderarmut keine Rolle mehr spielt.

Dafür setzen wir uns tagtäglich ein und fordern entsprechende politische Entscheidungen auf den unterschiedlichen Ebenen.

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